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Zahnfleischentzündung heilen mittels resektiver Gingivoplastik

Eine Zahnfleischentzündung ist immer ein Zeichen dafür, dass im Mund ein grobes Ungleichgewicht herrscht. Schuld daran sind bestimmte Bakterien, die völlig unbemerkt und vor allem unsichtbar Zahnfleisch, Knochen und Zähnen schaden.

Das Wichtigste zuerst: Eine Zahnfleischentzündung zu heilen, funktioniert nicht mit Hausmitteln! Der einzige Weg, eine Zahnfleischentzündung dauerhaft in den Griff zu bekommen, ist eine nachhaltige Elimination der schädlichen Bakterien. Wie das funktioniert, erfahren Sie gleich.

Sie werden im Internet und bei Parodontologen viele verschiedene Therapieformen finden, die angeblich Ihre Zahnfleischentzündung heilen können. Dank der Tatsache, dass meine Großmutter und mein Vater Zahnarzt waren, greife ich auf mehr als 50 Jahre Berufserfahrung zurück. Und täglich kommen neue Erkenntnisse dazu. Aus meinen Patientenakten und jenen meines Vaters habe ich mir mein eigenes mikroskopisches Bild der Zahnfleisch-, Knochen- und Parodontalbehandlung sowie Zahnchirurgie gemacht. Ich kenne alle Methoden der letzten Jahre und Jahrzehnte, Zahnfleischentzündungen zu heilen, und gebe ein klares Statement dazu ab: Egal, was ich oder ein anderer Kollege an Therapien durchführt, Sie als Patient können – fast selbst – überprüfen, ob es funktioniert hat: Gehen sie 3 Monate nach erfolgter Zahnfleischtherapie zu einem anderen Parodontologen als jenem, der sie behandelt hat, und bitten Sie um eine Messung Ihrer Zahnfleischtaschen. Wenn das Ergebnis der Messung zeigt, dass Sie keine Taschen von mehr als 3 mm mehr im Mund haben, dann hat die Therapie funktioniert. Wenn 4 oder mehr mm gemessen werden, hat die Therapie versagt. Sollten Sie eine Parodontaltherapie mittels z. B. Flapoperation bekommen haben, kann es sein, dass bis zur nächsten Taschentiefemessung sechs Monate vergehen müssen.

Zahnfleischentzündung heilen: Reduktion der Zahnfleischtaschen

Meiner langjährigen Beobachtung nach sind vernachlässigte Zahnzwischenräume der Ausgangspunkt für alle Zahnfleisch- und Knochenerkrankungen. Parodontalerkrankungen sind keine Frage des Alters: Ich sehe bereits bei 16-jährigen Jugendlichen, dass sie unter starker Zahnfleischentzündung im Zahnzwischenraum leiden können. Was viele nicht wissen: In allen entzündeten Bereichen des Zahnfleisches befinden sich Anaerobier, also Bakterien, die keinen Sauerstoff haben dürfen, um zu gedeihen. Eliminieren wir die Anaerobier im Zahnzwischenraum – beispielsweise durch Zahnchirurgie –, sind auch Zahnfleisch- und Knochenerkrankungen dort passé. Vorausgesetzt, es gibt keine Zahnfleischtaschen, die größer als 1,5mm sind.

In einer Zahnfleischtasche (die im Fachjargon Sulcus heißt) von 1,5 mm überleben Anaerobier nicht, weil der Platz zu klein für ein anaerobes Milieu ist. Zahnzwischenräume und Zahnfleischtaschen, die größer als 1,5 mm sind, bieten jedoch ideale Bedingungen für Anaerobier.

Zwei Methoden, um schädliche Bakterien bei Zahnfleischentzündung zu heilen:

  1. Zahnfleischtaschen von 3mm und weniger werden im Zuge der täglichen Mundhygiene mit Zahnzwischenraumbürsten versorgt. Die Bürstchen transportieren Sauerstoff in den von der Zahnfleischtasche bedeckten, anaeroben Bereich. Folge: Die schädlichen Bakterien, die für die Zahnfleischentzündung verantwortlich sind, können nicht überleben. Eine genaue Anleitung für die tägliche Zahnpflege-Routine finden Sie hier.

  2. Zahnfleischtaschen, die größer als 3 mm sind, behandle ich mit einer resektiven Gingivoplastik. Der Knochen mit einer Sonde abgetastet und jedes Zahnfleisch, das mehr als 3 mm Höhe hat, wird chirurgisch auf maximal 2 mm reduziert. Ich trage das Zahnfleisch mit einem Elektrotom ab, sodass es nicht nachwächst. Nach einer solchen zahnchirurgischen Behandlung gehören der Befall mit Anaerobiern und die Zahnfleischentzündung der Vergangenheit an.

Häufig gestellte Fragen von Patienten mit Zahnfleischentzündung über die Behandlungsmethode der resektiven Gingivoplastik:

  1. Wenn man das Zahnfleisch rund um den Zahn wegschneidet, dann steht doch der Zahnhals „im Freien“?

Antwort: Richtig, doch da der Knochen schon weg ist und nicht mehr wieder aufgebaut werden kann können Sie sich nur entscheiden, ob Sie einen längeren Zahnhals möchten oder eine weiter fortschreitende Knochen- und Zahnfleischentzündung, bis der Zahn schließlich ausfällt.

  • Wenn der Zahn mehr in der freien Mundhöhle steht und nicht von Zahnfleisch bedeckt ist, dann ist er doch sehr kälteempfindlich?

Ja, das wäre eigentlich die logische Schlussfolgerung. Ich darf Sie beruhigen: Bis auf einen Patienten ist das in der Praxis bisher nicht der Fall gewesen.

  • Wenn Sie mir im Zahnzwischenraum das Zahnfleisch wegschneiden, bleiben mehr Speisereste hängen?

Auch das stimmt, jedoch haben wir keine Alternative. Sie wählen zwischen dem Szenario, mehr Speisereste im Zahnzwischenraum zu haben, oder die Zahnfleischentzündung, die für den Kieferknochen schädlich ist, fortzusetzen.

  • Bei den Frontzähnen kann man kein Zahnfleisch wegschneiden, oder?

Ja, das ist richtig. Ich habe jedoch eine Methode entwickelt, wie ich auch ganz schwierige Fälle mit optischen Tricks – z. B. rosa Kunststoff – behandle und damit die Zahnfleischentzündung rund um die Schneidezähne ausheilen konnte.

Wissenswertes über das Zahnfleisch

Zahnfleisch soll den Knochen bedecken und den Knochen vor Bakterien schützen. Es ist meist 1-2mm dick über dem Knochen. Mehr Dicke an Zahnfleisch braucht der Knochen nicht. Wozu gibt es den Knochen? Als Stützgewebe für die Mimische Muskulatur und als Stütze und Zuhause für die Zähne. D.h., die Zähne werden vom Knochen gehalten und nicht vom Zahnfleisch. Alles über 3, 4 oder 5 mm Zahnfleisch ist nur ein Zuhause für die Bakterien und gehört entfernt. Wir wollen jedoch für Anaerobier kein Zuhause in unserem Mund. Unser Körper bekämpft diese Bakterien mit Entzündungen, die den Knochen auflösen. Der Zahn verliert den Halt und fällt aus.

Fazit: Reduktion der Zahnfleischtaschen als beste Methode gegen Zahnfleischentzündung

Meine Methode ist zu 99% sicher. Alle anderen Behandlungen, mit denen Ärzte in den letzten Jahrzehnten eine Zahnfleischentzündung heilen wollten, funktionieren sehr unvorhersagbar oder gar nicht. Dass ich mit der Meinung sehr alleine dastehe, stört mich mittlerweile nicht mehr. Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich nach 22 Jahren Berufspraxis mit ruhigem Gewissen sagen kann: Das, was ich mache, führt zu lebenslanger Mundgesundheit, ohne dass Sie weitere Kronen, Füllungen, Zahnfleisch- oder Knochenerkrankungen bekommen. Von meinen bisher 3500 Patienten konnte ich allen außer zwei, also über 99 Prozent der Fälle, helfen. Bei diesen 2 Patienten schaffte ich es, die Zahnfleisch- und Knochenerkrankung und damit den Zahnverlust nur zu verlangsamen, aber nicht zu stoppen.